Gisa

Anfang Juni durfte ich bei einem wunderschönen Wanderritt bei Csaba und Katrin in ursprünglichster und beeindruckender Natur dabei sein.

Wir waren eine tolle, pferdeverrückte Gruppe aus Ungarn, Österreichern und mir als Deutsche.

Nach einem geselligen Beisammensitzen und Kennenlernen am Feuer am Abend und einem super leckeren und stärkenden Frühstück am nächsten Morgen ging es – nach dem obligatorischen Palinka vorm Abritt – für uns sechs Tage durch die rumänische Wildnis.
Darauf ein egészségére!

Jeder bekam sein eigenes Pferd zugewiesen. Ich war mit dem 5-jährigen Wallach Ghyorko unterwegs, der trotz seines Alters unfassbar ruhig, trittsicher und souverän alle Hindernisse meisterte!

Es ging durch tiefgrüne Nadelwälder mit steilen und steinigen Anstiegen, dann wieder durch helle und lichtdurchflutete Buchenwälder.
Wir sahen riesige, weite Wiesenlandschaften mit tollen Ausblicken auf die umliegenden Bergzüge der Karpaten, bunte Blumenwiesen, felsige Almwiesen mit großen Schaf- und Kuhherden (manchmal auch Pferdeherden), frische Bärenspuren und unfassbar viel frische Luft in der ursprünglichen Landschaft der Karpaten.

Ich konnte mich manchmal gar nicht satt sehen an der Natur. Wie gut, dass mein Pferd sich den Weg selbst suchen konnte und mich trittsicher steile Hänge hoch und runter trug. Zwischendrin gab es immer mal wieder erfrischende Trab- und Galoppphasen, an denen die Pferde auch sichtbar Spaß hatten!

Unser Rittführer hatte dabei den Weg und alle Gefahren gut im Auge – schwarze Vipern, rumänische Hirtenhunde oder neugierige, freilaufende Pferde!
Immer wieder erzählte er auch Geschichten aus der Umgebung. Da das Szeklerland eine starke Verbindung zu Ungarn hat, wird in dieser Gegend von Rumänien hauptsächlich ungarisch gesprochen. So auch unser Rittführer Juri.
Für mich so gut wie gar nicht zu vertehen, aber zum Glück konnten wir untereinander übersetzen und helfen.

Und am Ende konnte ich auch die wichtigsten ungarischen Wörter! Prost, Bier, Pferd, Bär,…
Bei den wichtigsten Themen konnte ich also mitreden..!

Abends sind wir immer in sehr gemütlichen Pensionen eingekehrt. Nach dem Absatteln und Versorgen der Pferde gab es für uns auch immer wundervolle Verpflegung. Trotz des guten Picknicks aus den Satteltaschen am Mittag hatte man abends doch ziemlichen Hunger. Wie gut, dass es nach dem Begrüßungs-Palinka und dem Bier erstmal was Süßes und anschließend deftiges und super leckeres Abendessen gab! Bei einigen Pensionen gab es auch den Hot-Pot, in dem man den Abend ausklingen lassen konnte!

Ein Highlight war natürlich noch die Bärenbeobachtung bei Leonardo Bereczky. In der Auffangstation werden Bärenwaisen ohne Kontakt zum Menschen aufgezogen und wieder für das Leben in der Wildnis vorbereitet. Aus dem Dickicht konnten wir die kleinen Bärchen spielen, kämpfen und schlafen sehen. Ein unfassbares Gefühl den sonst so scheuen Tieren doch so nah sein zu können.

Für mich war es eine unfassbar schöne, aufregende und manchmal auch abenteuerliche Reise in eine so ursprüngliche Gegend. Manchmal war es fast wie eine Zeitreise, wenn man die Pferdefuhrwerke auf den Straßen, die Bauern mit Sense auf den Feldern und die Hirten auf den Almwiesen beobachtet hat. Das langsame Reisen mit Pferd ist dafür genau das Richtige!

Ein ganz großes Dankeschön an Csaba, Katrin und Juri, dass ihr solche Reisen ermöglicht auf so zuverlässigen, gepflegten und trittsicheren Pferden!

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